Depression bei Jugendlichen: früh erkennen, gezielt helfen

Wenn sich das eigene Kind verändert, sich zurückzieht, traurig wirkt oder gereizt reagiert, schrillen bei vielen Eltern die Alarmglocken. Doch ist es nur die Pubertät – oder steckt mehr dahinter? Immer mehr Jugendliche leiden unter psychischen Belastungen, insbesondere Depressionen. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung massiv verschärft. Laut COPSY-Studie (2020 bis 2024) berichteten 44 % der befragten Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahre von einer geminderten Lebensqualität, ein signifikanter Anstieg gegenüber der Zeit vor COVID-19. Dabei ist wichtig zu wissen: Eine geminderte Lebensqualität ist ein Risikoindikator, aber nicht automatisch ein Hinweis auf eine Depression. Eltern stehen oft hilflos daneben – dabei gibt es heute gute Möglichkeiten der Unterstützung.
Die IKK Südwest möchte Eltern helfen, Warnsignale einer Depression bei Jugendlichen frühzeitig zu erkennen und geeignete Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen – denn kein Kind sollte mit seinen Sorgen allein bleiben.
Depression bei Jugendlichen – Symptome erkennen
Die Symptome einer Depression bei Jugendlichen sind nicht immer leicht zu erkennen. Viele Jugendliche wirken phasenweise verschlossen oder antriebslos – doch bei einer Depression bleiben diese Zustände über Wochen bestehen. Typische Anzeichen sind:
- Rückzug aus dem sozialen Leben, von Freunden und Familie
- Interessenverlust, insbesondere an früheren Hobbys und Aktivitäten, die zuvor Freude bereitet haben
- anhaltende Traurigkeit oder Reizbarkeit, plötzliche Wutausbrüche
- Schlafstörungen oder verändertes Essverhalten
- Konzentrationsprobleme oder Leistungsabfall in der Schule
- körperliche Beschwerden ohne erkennbare Ursache, zum Beispiel Kopf- oder Bauchschmerzen
- Aussagen wie „Ich kann nicht mehr“ oder „Alles ist sinnlos“. Auch Gedanken an den Tod oder Suizid können auftreten.
Wichtig: Nicht jedes Stimmungstief ist gleich eine Depression. Doch wenn bei Jugendlichen solche Anzeichen über mehrere Wochen bestehen und den Alltag beeinträchtigen, sollten Eltern aktiv werden und ärztliche oder psychologische Hilfe hinzuziehen.
So können Eltern sensibel hinschauen
Eltern sind wichtige Wegbegleiter – gerade in Krisenzeiten. Gespräche auf Augenhöhe, echtes Interesse am Erleben des Jugendlichen und ein waches, nicht wertendes Beobachten sind zentrale Bausteine der Früherkennung. Warnsignale dürfen nicht bagatellisiert, aber auch nicht dramatisiert werden. Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel nachfragen oder Unterstützung suchen als zu lange zu warten.
Behandlungsmöglichkeiten: Wege aus der Depression bei Jugendlichen
Eine Depression bei Jugendlichen ist auch für Eltern sehr belastend. Die gute Nachricht ist: Sie können Ihrem Kind helfen– und je früher Unterstützung erfolgt, desto besser sind die Chancen auf Besserung. Schon der Verdacht auf eine depressive Erkrankung sollte Eltern ermutigen, aktiv zu werden – eine offizielle Diagnose ist nicht zwingend notwendig, um Hilfe zu suchen. Denn kein Kind muss mit seiner seelischen Not allein zurechtkommen.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und lassen sich auf die individuelle Situation und die Bedürfnisse des Jugendlichen abstimmen:
- Psychotherapie (zum Beispiel Verhaltenstherapie): unterstützt beim Umgang mit belastenden Gedanken und Gefühlen
- medikamentöse Therapie: in schweren Fällen unter ärztlicher Aufsicht
- kombinierte Ansätze: oftmals besonders wirksam als ganzheitliche Hilfestellung
- Familientherapie: sinnvoll, wenn familiäre Konflikte eine Rolle spielen.
- Selbsthilfegruppen oder schulische Angebote: können zusätzliche Stärkung bieten, weil Jugendliche erfahren, dass Gleichaltrige Ähnliches durchleben wie sie.
Die Auswahl der passenden Therapie sollte immer gemeinsam mit Fachleuten getroffen werden.
Eltern müssen keine psychologische Ausbildung haben, um ihrem Kind zu helfen. Es genügt, auf das eigene Gefühl zu hören, aufmerksam zu bleiben und bei anhaltenden Veränderungen den ersten Schritt zu machen. Ob über den Kinderarzt, die Schulpsychologie oder direkt über Angebote wie mentalis CareNow der IKK Südwest – jeder Weg, der zur Entlastung beiträgt, ist wertvoll.
Soforthilfe für psychisch belastete Jugendliche: mentalis CareNow
Immer mehr Jugendliche kämpfen mit psychischen Problemen – leider sind die Hürden für professionelle psychologische Hilfe oft hoch. Sei es die eigene Überwindung oder die Verfügbarkeit freier Therapieplätze.
Damit betroffene Jugendliche schnell und einfach Unterstützung erhalten, bietet die IKK Südwest mit mentalis CareNow einen innovativen digitalen Service als Soforthilfe für psychisch belastete Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren an – direkt verfügbar, ohne Wartezeit.
So unterstützt mentalis CareNow Jugendliche mit Depression oder anderen psychischen Belastungen:
- Erstgespräch – bei unter 16-Jährigen zusammen mit einem Sorgeberechtigten
- regelmäßige Telefongespräche mit geschulten Psychologen
- individueller Therapieplan mit interaktiven Übungen
- gemeinsame Besprechung der Therapieaufgaben
- bei Bedarf: Hilfe bei der Organisation einer weiterführenden Behandlung
Die Vorteile von mentalis CareNow:
- sofort verfügbar, ohne Wartezeit
- freie Auswahl des Psychologen möglich
- fester Ansprechpartner über die gesamte Dauer
- einfache und intuitive Bedienung
- auch Eltern können Gespräche vereinbaren
- Medizinprodukt mit geprüfter Sicherheit – von Psychologen konzipiert
Uns ist es eine Herzensangelegenheit, Jugendlichen bei psychischen Problemen zu helfen. Mit mentalis CareNow erhalten Jugendliche schnelle Unterstützung, um ihren Selbstwert zu stärken, ihren Alltag strukturiert zu gestalten und zu meistern, negative Gedanken zu bewältigen und soziale Beziehungen zu stabilisieren. Ein digitaler Weg zur Hilfe – niedrigschwellig, individuell und sicher.
Auf unserer Fachseite erhalten Sie weitere Informationen zu mentalis CareNow.

Jetzt einfach zur IKK Südwest wechseln und Angebot in Anspruch nehmen
Auch Ihre familienversicherten Angehörigen können von unseren Leistungen profitieren.
Hier können Sie sich Ihren Antrag auf Familienversicherung herunterladen.
FAQ: Häufige Fragen zur Depression bei Jugendlichen
Sind depressive Phasen in der Pubertät normal?
Stimmungsschwankungen gehören zur Pubertät dazu. Halten eine gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit oder ein Rückzug aus dem sozialen Leben jedoch über mehrere Wochen an und beeinträchtigen den Alltag stark, kann dies auf eine Depression hinweisen. In solchen Fällen ist es ratsam, professionelle Hilfe zu suchen.
Wie kann man erkennen, ob ein Jugendlicher depressiv ist?
Achten Sie auf Anzeichen wie anhaltende Traurigkeit, Interessenverlust, soziale Isolation, Leistungsabfall und körperliche Beschwerden oder Aussagen wie „Ich kann nicht mehr“. Ein offenes Gespräch und gegebenenfalls eine fachliche Einschätzung können Klarheit bringen. Wichtig ist es, diese Symptome über einen längeren Zeitraum zu beobachten und nicht zu bagatellisieren.
Was sind die häufigsten Ursachen für Depressionen bei Jugendlichen?
Neben hormonellen Veränderungen spielen auch familiäre Belastungen, schulischer Druck, soziale Isolation, genetische Faktoren und belastende Lebensereignisse (zum Beispiel Verluste) eine Rolle. Die Corona-Pandemie hat viele dieser Risikofaktoren zusätzlich verstärkt, wie Studien zeigen.
Was ist die Hauptfolge von Depressionen bei Jugendlichen?
Unbehandelte Depressionen können zu chronischen psychischen Erkrankungen, Schulabbrüchen, sozialem Rückzug und im schlimmsten Fall zu Suizidgedanken oder -handlungen führen. Frühzeitige Unterstützung ist daher entscheidend.
Hier finden Jugendliche schnelle Hilfe und vertrauensvolle Unterstützung:
Notruf 112
Für akute Notfälle
Weitere Leistungen der IKK Südwest

Vorträge
In unseren Vorträgen erhalten Sie Wissen zum Thema Stress.

IKK Kurse
Stressbewältigung oder Entspannung: Wir bezuschussen Kurse.

Psychotherapie
Informieren Sie sich, wann wir die Kosten für eine Therapie übernehmen.
Literatur & weiterführende Links zum Thema:
- Kaman, A., Erhart, M., Devine, J., Napp, A.-K., Reiß, F., Behn, S. & Ravens-Sieberer, U. (2025).
Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Zeiten globaler Krisen: Ergebnisse der COPSY-Längsschnittstudie von 2020 bis 2024.
Bundesgesundheitsblatt (2025).
https://doi.org/10.1007/s00103-025-04045-1 (abgerufen am 26.05.2025) - Schnetzer, S., Hampel, K. & Hurrelmann, K. (2024).
Jugend in Deutschland 2024: Verantwortung für die Zukunft? Ja, aber.
Jugendforschung Institut.
https://simon-schnetzer.com/blog/jugend-in-deutschland-2024-veroeffentlichung-der-trendstudie/ (abgerufen am 26.05.2025) - Statistisches Bundesamt (Destatis) (2025).
Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Depression 2023 gegenüber Vorjahr um 3,6 % gestiegen.
Statistisches Bundesamt (Destatis).
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/03/PD25_N009_23.html (abgerufen am 26.05.2025) - Witte, J., Zeitler, A., Hasemann, L. & Diekmannshemke, J. (2023).
DAK-Kinder- und Jugendreport 2023: Gesundheit und Gesundheitsversorgung während und nach der Pandemie.
DAK-Gesundheit.
https://caas.content.dak.de/caas/v1/media/45534/data/b14be3b0db47242833904ba75c5239cb/dak-kinder-und-jugendreport-2023-report.pdf (abgerufen am 26.05.2025)