Qualitätssicherung Chronikerprogramme

Für die chronischen Erkrankungen Asthma und COPD, Brustkrebs, Diabetes mellitus Typ I, Diabetes mellitus Typ II und Koronare Herzkrankheit (KHK) wurden spezielle Behandlungsprogramme entwickelt, die bei der IKK Südwest unter dem Namen IKKpromed angeboten werden. IKKpromed sichert Betroffenen eine auf ihre Erkrankung abgestimmte, koordinierte Behandlung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Die optimale Behandlung dieser Erkrankungen ist seit vielen Jahrzehnten bekannt. Es geht in den Programmen deshalb nicht darum, neue Behandlungsmethoden zu erproben, sondern wirksame und sichere Therapien konsequent anzuwenden. Grundlage allen medizinischen Handelns im Rahmen von IKKpromed sind medizinische Leitlinien, die Fachleute erarbeitet haben.

Ziel bei der Behandlung der Krankheiten ist es, dem Versicherten entsprechend seiner individuellen Situation die bestmögliche Lebensqualität zu erhalten. Dazu gehört es, Symptome der Krankheit, aber auch Nebenwirkungen der Behandlung zu vermeiden. Risiken und das Auftreten von Folgeschäden sollen verringert werden. Ziel ist es weiter, den Versicherten aktiv in die Behandlung einzubeziehen und ihm einen selbstbestimmten Umgang mit seiner Erkrankung zu ermöglichen. Voraussetzung sind ausführliche Informationen für Versicherte. Daher stellen Schulungen einen wichtigen Teil des Programms dar. Die Qualitätssicherung soll gewährleisten, dass die zentralen Intentionen, die mit dem jeweiligen strukturierten Behandlungsprogramm verbunden sind, auch tatsächlich umgesetzt werden. Gemäß der RSAV muss die Qualitätssicherung folgende Bereiche abdecken:

  • Anforderungen an die Behandlung nach evidenz-basierten Leitlinien (einschließlich Therapieempfehlung)
  • Einhaltung einer qualitätsgesicherten und wirtschaftlichen Arzneimitteltherapie
  • Einhaltung der Kooperationsregeln der Versorgungsebenen
  • Einhaltung der in Verträgen zu vereinbarenden Anforderungen an die Strukturqualität der Leistungserbringer
  • Vollständigkeit, Qualität und Verfügbarkeit der Dokumentation
  • Aktive Teilnahme der Versicherten

Die Auswahl der Qualitätssicherungsziele und -maßnahmen wurde so getroffen, dass für alle relevanten Bereiche der Qualitätssicherung jeweils relevante und nachvollziehbare Qualitätssicherungsziele überprüft werden.

Wird aufgrund der vom Arzt ausgeführten Dokumentationen festgestellt, dass diese Ziele innerhalb eines Jahres nicht erreicht werden, führt die IKK Südwest Qualitätsmaßnahmen durch. So werden Basisinformationen zur jeweiligen Erkrankung sowie weitere Informationen zu möglichen Begleit- und Folgeerkrankungen versandt. Darüber hinaus informiert die IKK über alle im Programm stattfindenden Patienten-Schulungen und Beratungen. Des Weiteren bietet die IKK einen regelmäßigen Erinnerungs- und Rückmeldeservice für alle teilnehmenden Versicherten, bei denen an die regelmäßig stattzufindenden Arztbesuche und die damit verbundenen Dokumentationen sowie an die Teilnahme an vereinbarten Schulungen erinnert wird.

Die ärztliche Qualitätssicherung wird von den sogenannten “Gemeinsamen Einrichtungen” durchgeführt. Schwerpunkt der Qualitätssicherung ist der Feedback-Bericht. Dieser enthält Informationen zu Befunden, Laborparametern und Medikation sowie Schulungen und Zielvereinbarungen der behandelten Versicherten im zeitlichen Verlauf. Jeder Arzt kann aus dem ihm zugestellten Bericht den Behandlungsverlauf und -erfolg seiner eingeschriebenen Patienten im Vergleich zu denen seiner Kollegen ersehen. Grundlage ist die Auswertung der regelmäßig zu erstellenden Dokumentationen. Der Feedback-Bericht wird regelmäßig an die teilnehmenden Ärzte versandt. Des Weiteren werden die teilnehmenden Ärzte bei Bedarf nach Quartalsende an die für ihre Patienten erforderlichen Wiedervorstellungstermine und Dokumentationspflichten erinnert. Durch den Einsatz besonders geschulter IKK-Mitarbeiter stehen den DMP-Teilnehmern kompetente Ansprechpartner unter der Rufnummer 06 81/38 76-2532 zur Verfügung.