Minimalinvasive Epilepsiebehandlung: Stereotaktische Laserthermoablation (SLTA)
Epilepsien beeinträchtigen die Lebensqualität und die Selbstbestimmung der Betroffenen. Grundsätzlich wird mit medikamentösen Therapien behandelt. Diese sind jedoch nicht immer erfolgreich und operative Verfahren rücken als mögliche Alternative in den Fokus. Mit der stereotaktischen Laserthermoablation (SLTA) bietet die IKK Südwest ihren Versicherten eine besonders innovative und minimalinvasive Operationsmethode am Universitätsklinikum Frankfurt an.
Was ist der Hintergrund der besonderen Versorgung?
Epilepsien gehören zu den häufigsten chronisch neurologischen Erkrankungen. Wenn eine medikamentöse Behandlung nicht zur Anfallsfreiheit führt (sogenannte Pharmakoresistenz), kann ein operatives Verfahren als Alternative geprüft werden. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Epilepsien durch strukturelle Fehlbildungen in einer bestimmten Region des Gehirns verursacht werden (sogenannte strukturelle, fokale Epilepsien), die sich operativ beseitigen lassen. Gerade bei kleinen und tiefliegenden Fehlbildungen ist dies jedoch sehr riskant, da das Gehirn im Zuge der Operation nachhaltig verletzt werden kann. Dies birgt die Gefahr irreversibler Beeinträchtigungen wichtiger Hirnfunktionen.
Was ist das Ziel der SLTA?
SLTA steht für stereotaktische Laserthermalablation, eine innovative und minimalinvasive Methode zur Behandlung schwer erreichbarer, weil tief sitzender, Fehlbildungen im Gehirn. Als Stereotaxie bezeichnet man Behandlungsmethoden, bei denen durch bildgesteuerte und computerassistierte Zielführungssysteme eine genaue Lokalisationskontrolle möglich ist. So kann eine sehr exakte Operation erfolgen. Bei der Operation wird eine kleine Sonde durch ein kleines Loch in der Schädeldecke im Gehirn eingeführt. In der Mitte des epileptischen Herdes wird die Temperatur kontrolliert erhöht, um das erkrankte Hirnareal zu zerstören (sogenannte Thermoablation). Durch den gezielten und möglichst kleinflächigen Eingriff lässt sich das Risiko unerwünschter Folgeschäden deutlich reduzieren.
Die folgenden Abbildungen geben einen grafischen Einblick in das Verfahren. Links ist die stereotaktische Laserthermoablation mithilfe des VISUALASE™-Systems der Firma Medtronic vereinfacht dargestellt. Die rechte Abbildung zeigt das Ablationsmonitoring in Echtzeit (oben) sowie die Zielplanung (unten) auf der VISUALASE™-Arbeitsstation.
Für wen ist die innovative Versorgung geeignet?
Die SLTA richtet sich an Patientinnen und Patienten mit struktureller, fokaler Epilepsie, die einer medikamentösen Behandlung nicht zugänglich ist. Vorausgesetzt, es erfolgt durch den behandelnden Arzt eine umfassende präoperative Diagnostik und eine entsprechende Indikationsstellung.
Wo wird die Behandlung angeboten?
Das Universitätsklinikum Frankfurt bietet mithilfe des VISUALASE™-Systems der Firma Medtronic die Behandlung an. Eine Teilnahme ist direkt bei der Universitätsklinik Frankfurt möglich.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Firma Medtronic.