Hoher Krankenstand: Atemwegsinfekte verdreifacht

Gesundheits- und Erziehungsberufe stark betroffen

Wer in diesen Tagen in den Bus steigt, ins Büro geht, oder sein Kind im Kindergarten abgibt, stellt fest: Husten, schniefen und teilweise verwaiste Arbeitsplätze. Die Erkältungssaison hat dieses Jahr früher und intensiver begonnen, mit derzeit hohen Krankenständen in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hessen. Besonders stark spüren das gerade Eltern und Pflegebedürftige.

Seit dem Ende der Sommerferien ist der Krankenstand unter den IKK-Südwest-Versicherten in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hessen um rund 47 Prozent angestiegen. (KW 34: 20.378 Krankschreibungen; KW 39: 31.248 Krankschreibungen). Besonders auffällig: Vermehrt fallen Arbeitnehmer derzeit wegen Atemwegserkrankungen aus. Vor rund sechs Wochen waren wegen Influenza, Bronchitis und Lungenentzündung noch 363 Krankmeldungen bei der IKK Südwest eingegangen, Anfang Oktober bereits 881. Noch stärker gestiegen sind die Krankschreibungen wegen Covid-19. Diese haben sich in der Region seither fast verdreifacht. (KW 34: 374; KW 39: 928).

„Die Zahl der Atemwegsinfekte befindet sich in diesem Herbst schon sehr früh auf einem hohen Niveau. Das spiegelt sich im aktuell hohen Krankenstand wider“, sagt Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest. 

Zum Vergleich: im vergangenen Jahr waren zum gleichen Zeitpunkt insgesamt rund 3.000 IKK-Südwest-versicherte Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz, in Hessen und im Saarland weniger krankgeschrieben. 

„Der hohe Krankenstand und die derzeit ausgeprägte Erkältungswelle sind aber kein Grund, in einen Alarmmodus zu verfallen“, ergänzt Loth. Jahr für Jahr gebe es zum Start in den Herbst, so der IKK-Chef, unterschiedlich stark ausgeprägte Infektionswellen, deren Ursachen auch in Zusammenhang mit den Witterungsbedingungen stehen. „Wenn zum Herbst die Temperaturen schnell stark abfallen und gleichzeitig nach Ende der Sommerferien wieder viele Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen zusammenkommen, beschleunigt dies natürlich die Verbreitung von Infektionskrankheiten.“ 

Gesundheits- und Erziehungsberufe schützen

Besonders starke Auswirkungen bei den Atemwegs- und Corona-Zahlen beobachtet die IKK Südwest im Moment in den Gesundheitsberufen als auch bei Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften an Schulen, die mit jeweils rund 20 Prozent den größten Anteil am Krankenstand ausmachen. Prof. Loth appelliert mit Blick auf diese Entwicklung an die Eigenverantwortung der Menschen in der Region: „Verkürzte Kita-Zeiten, Unterrichtsausfälle als auch Personalengpässe in der Pflege – spürbare Auswirkungen hat der Krankenstand im Moment besonders auf Eltern und pflegebedürftige Personen. Berufsgruppen, die eng mit Menschen arbeiten und ohnehin unter Fachkräftemangel leiden, gilt es jetzt besonders zu schützen. Durch Hygiene und Abstand können wir vermeiden, dass Praxen und Notaufnahmen übermäßig belastet werden – das ist jetzt besonders wichtig.“

Grippeimpfung: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Die IKK Südwest ruft in Anbetracht des steigenden Infektionsrisikos vor allem Vorerkrankte dazu auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Zur Impfung gehen sollten nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) alle Menschen ab 60 Jahren, chronisch abwehrgeschwächte Personen aller Altersgruppen, medizinisches Personal sowie Schwangere. Der Impfschutz baut sich innerhalb von zehn bis 14 Tagen auf und schützt über die ganze Grippesaison. Auch allen Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko oder gefährdeten Personen im nahen Umfeld wird eine Impfung nahegelegt. Dazu zählen Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen, Beschäftigte in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr oder enge Kontaktpersonen von Risikopatienten. Die IKK Südwest übernimmt über die Gesetzesleistung hinaus die Impfung für alle ihre Versicherten, die sich gegen die Virusgrippe impfen lassen wollen.

Eine Grippeschutzimpfung ist derzeit einfach und unkompliziert in den Hausarztpraxen möglich. Alle gesetzlich Krankenversicherte ab 18 Jahren, für die von der STIKO eine Impfung empfohlen wird, können sich auch in Apotheken gegen Grippe impfen lassen, sofern dort ein entsprechendes Angebot zur Impfung besteht. 

Die IKK Südwest

Aktuell betreut die IKK Südwest mehr als 635.000 Versicherte und über 90.000 Betriebe in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Versicherte und Interessenten können auf eine persönliche Betreuung in unseren 21 Kundencentern in der Region vertrauen. Darüber hinaus ist die IKK Südwest an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr über die IKK Service-Hotline 0681/ 3876 1000 oder www.ikk-suedwest.de zu erreichen.