Heuschnupfen auf dem Vormarsch

IKK Südwest registriert steigende Zahlen an Betroffenen

Triefende Nase, juckende Augen, kratzender Hals – gerade ist Hauptblütezeit in der Natur, was für viele Menschen in der Region mit einer unangenehmen Begleiterscheinung verbunden ist: dem Heuschnupfen. Nach einer aktuellen Analyse der IKK Südwest unter ihren Versicherten im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Hessen gibt es immer mehr Betroffene. 

Zwischen den Jahren 2017 und 2022 verzeichnet die IKK Südwest zwischen fünf und acht Prozent mehr Pollenallergiker unter ihren Versicherten. „Die Zahl der Menschen mit Heuschnupfenallergie nimmt kontinuierlich zu. Große Unterschiede sind in den jeweiligen Altersgruppen zu verzeichnen. So stieg die Zahl der Pollenallergiker in den oberen Altersgruppen am stärksten. Etwa jeder neunte Versicherte der IKK Südwest war bereits wegen Heuschnupfen beim Arzt“, erläutert IKK-Südwest-Vorstandschef Prof. Dr. Jörg Loth die Ergebnisse der Auswertung und führt aus: „Die Gründe dafür sind vielfältig. Es ist zu beobachten, dass sich durch die Klimaveränderungen die Pollensaison oftmals verlängert, aber auch höhere Pollenkonzentrationen spielen eine Rolle. Ebenso sind eine individuelle genetische Disposition sowie die zunehmende Umweltbelastung Prädiktoren zur Ausweitung der Allergieentwicklung.“

Die saisonale Heuschnupfenallergie, auch bekannt als allergische Rhinitis, ist eine Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Pollen, die in der Luft schweben. Zu den häufigsten Auslösern zählen Pollen von Bäumen wie Birke, Erle und Hasel, sowie Gräser- und Kräuterpollen. Die Symptome reichen von Niesen, juckenden und tränenden Augen bis hin zu Atembeschwerden und Müdigkeit. Die Lebensqualität der Betroffenen kann dadurch erheblich beeinträchtigt werden. 

Die IKK Südwest setzt sich für das Wohlergehen ihrer Versicherten ein und möchte auf die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und einer adäquaten Behandlung hinweisen. „Eine rechtzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie können den Betroffenen helfen, die Symptome zu lindern und den Alltag während der Pollensaison besser zu bewältigen. Es ist wichtig, dass Betroffene rechtzeitig ärztlichen Rat einholen und mögliche Therapieformen mit einem Allergologen besprechen, um nicht zuletzt eine Chronifizierung zu vermeiden“, erklärt Prof. Loth weiter.

Rechtzeitige Heuschnupfen-Therapie kann Asthma verhindern

Auch Prof. Dr. med. Jörg Reichrath, Leitender Oberarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum des Saarlandes bestätigt, dass sich in den vergangenen Jahren immer mehr Patienten mit Pollenallergien beim Arzt vorstellen. Er betont aber: „Bei Heuschnupfen stehen verschiedene Therapieformen zur Verfügung. Die Beschwerden können durch antiallergische Medikamente und vorbeugende Maßnahmen deutlich verringert werden. Eine spezifische Immuntherapie, auch bekannt als Hyposensibilisierung, kann erwogen werden, wenn der Auslöser der Allergie identifiziert wurde.“ 

Bei der Hyposensibilisierung wird der Körper langsam an die Allergie auslösenden Stoff gewöhnt, sodass das Abwehrsystem nach einer erfolgreichen Behandlung schließlich nicht mehr auf den Allergieauslöser reagiert. Studien zeigen, dass diese Behandlung auch das Risiko für die Entwicklung von Asthma reduzieren kann. Betroffene Kinder sollten allerdings in der Regel mindestens fünf bis sechs Jahre alt sein.

Da es nicht möglich sei, den Kontakt zu den Allergie auslösenden Pollen gänzlich zu vermeiden, sei es nach Meinung des Allergologen hilfreich zu wissen, wann bestimmte Pollen unterwegs sind und wann deren Konzentration in der Luft besonders hoch ist: „Entscheidend für die Pollenkonzentration in der Luft ist neben dem saisonalen Blühbeginn auch das Wetter. So ist die Pollenbelastung bei Regen sehr gering. Warmes, trockenes Wetter mit mäßigem Wind begünstigt dagegen den Pollenflug“, führt Prof. Reichrath aus. 

„Auf dem Land“ abends, in der Stadt morgens lüften

Menschen mit Heuschnupfen flüchten oft in die eigene Wohnung, um starkem Pollenflug an heißen Sommertagen zu entgehen. Doch auch hier können sich Pollen verstecken. Daher rät Prof. Reichrath Allergikern bei hohem Pollenflug nur kurz und zu bestimmten Zeiten zu lüften: „In ländlichen Gebieten ist die Pollenkonzentration morgens am höchsten, deshalb hier erst abends lüften. In der Stadt ist es aber genau umgekehrt. Hier sollte frühmorgens gelüftet werden, da die Pollen in städtischen Gebieten besonders in den Abendstunden nach unten sinken.“ Nach dem Aufenthalt im Freien am besten Haare und Kleidung gründlich reinigen, um das Einatmen von Pollen zu vermeiden. Im Auto sollten die Fenster geschlossen sein und spezielle Pollenfilter können helfen. Zigarettenrauch und andere Reizfaktoren sollten vermieden werden.

Kassen unterstützen Allergieabklärung

Bei Verdacht auf Heuschnupfen (Pollenallergie) sollte in der Regel eine ärztliche Abklärung erfolgen, auch weil sich aus einem unbehandelten Heuschnupfen ein allergisches Asthma bronchiale entwickeln kann. Um die Versicherten bestmöglich zu unterstützen, bieten die gesetzlichen Krankenkassen eine Vielzahl von Leistungen an. Dazu gehören unter anderem die Erstattung von Allergietests, die Kostenübernahme von allergenspezifischer Immuntherapie sowie die Bereitstellung von Informationen und Beratung rund um das Thema Allergien.

Die IKK Südwest

Aktuell betreut die IKK Südwest mehr als 640.000 Versicherte und über 90.000 Betriebe in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Versicherte und Interessenten können auf eine persönliche Betreuung in unseren 21 Kundencentern in der Region vertrauen. Darüber hinaus ist die IKK Südwest an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr über die IKK Service-Hotline 0681/ 3876 1000 oder www.ikk-suedwest.de zu erreichen.