Organspende: Aufklären, Austauschen, Entscheiden
IKK Südwest veranstaltet Organspendetag an Schule in Gießen
Wie ist es, auf ein lebenswichtiges Organ zu warten? Und wie fühlt es sich an, eines zu erhalten? Wie läuft eine Organspende eigentlich ab? Diese und viele weitere Fragen wurden gestern (12.10.) beim Organspendetag der IKK Südwest an der Theodor-Litt-Schule in Gießen beantwortet. Unterstützt von zahlreichen Partnern sprachen Experten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, des Vereins Junge Helden sowie Betroffene zu den jungen Erwachsenen in der Aula der Schule. Mit dabei war auch Ministerpräsident a.D. Volker Bouffier, der die Schirmherrschaft für diesen Tag übernommen hatte.

„In den letzten Jahren ist, auch bedingt durch die Corona-Pandemie, die Spendebereitschaft zurückgegangen. Deshalb ist es wichtig, über das Thema Organspende zu sprechen, aufzuklären und deutlich zu machen, dass Menschen geholfen werden kann, die ohne eine Organspende nicht mehr weiterleben können“, betont Schirmherr und Ministerpräsident a.D. Volker Bouffier.
„Organspende ist ein Thema, vor dem sich viele Menschen fürchten. Sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen, ist nicht leicht. Aber jeder und jede von uns kann durch einen Unfall oder eine Krankheit in die Situation geraten, auf eine Organ- oder Gewebespende angewiesen zu sein“, erklärt IKK-Südwest-Vorstand Prof. Dr. Jörg Loth und ergänzt: „Als regionale Krankenkasse liegt es uns am Herzen, zu diesem lebenswichtigen Thema aufzuklären und den Schülerinnen und Schülern vor Ort auf ungezwungene Weise Informationen mit auf den Weg zu geben“.
Das Thema Organspende ist schon früh relevant: Bereits mit 14 Jahren kann einer Organspende widersprochen werden, mit 16 Jahren kann die Entscheidung für oder gegen eine Organentnahme auf einem Ausweis dokumentiert werden. Aus diesem Grund informiert die IKK Südwest im Rahmen ihrer sogenannten Spendertage junge Menschen und gibt ihnen alle Fakten an die Hand, um eine fundierte individuelle Entscheidung darüber treffen zu können, ob sie Organspender sein möchten.
So wurde für die rund 120 Schülerinnen und Schüler der gewerblichen Berufsschule das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet; es ging um Austausch, um Erfahrungen und darum, Fragen zu stellen. Zudem informierten IKK, DSO und Malteser sowie das Universitätsklinikum Gießen und Marburg an Ständen und via Mitmachaktionen zu Wiederbelebung, Blut- und Stammzellspende und weiteren Gesundheitsthemen.
Die Lehrkräfte der Theodor-Litt-Schule hatten das Thema Organspende in den vergangenen Wochen in den Unterricht integriert. Vor Ort konnten nun noch offene Fragen der Schülerinnen und Schüler mit Expertinnen und Experten geklärt und Erfahrungsberichten gelauscht werden. Michael Brumhard, Schulleiter der Theodor-Litt-Schule, sagt: „Das Thema Organspende wird gerne verdrängt. Es ist uns als Schule wichtig, dass sich die Schüler mit der Thematik auseinandersetzen. Mit diesem Thementag Organspende haben die Schüler die Möglichkeit, die Fragen, die sich im Unterricht bei der Behandlung dieses Themas ergeben haben, noch mal zu besprechen und zu diskutieren. Insgesamt soll die Aktion dazu dienen, das Thema der Schulgemeinde bewusst zu machen, Fragen zu klären und Transparenz für die persönliche Entscheidung zu schaffen.“
Das bestätigt auch Uwe Heck von der Deutschen Stiftung Organtransplantation, die die Organspenden in Deutschland koordiniert. Er erklärte in einem Impulsvortrag unter anderem, wie das System zur Vergabe gespendeter Organe funktioniert. Die Transplantationsbeauftragte des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, Sabine Moos, informierte die Schülerinnen und Schüler darüber, wie eine Organtransplantation abläuft.
Vom Verein Junge Helden hatte sich Marius Schaefer zugeschaltet. Er hat als erster Mensch in Deutschland eine Lebendlungenspende erhalten: Als er 11 Jahre alt war, wurde seinen Eltern jeweils 20 Prozent der Lunge entnommen und ihm eingesetzt. Ellen Ehrenberg lebt seit mehreren Jahren mit einem Spenderherz und engagiert sich für mehr Aufklärung zum Thema Organspende. In der Aula der Theodor-Litt-Schule berichtete sie von ihrer Geschichte und beantwortete gemeinsam mit Marius Schaefer und den medizinischen Experten zahlreiche Fragen.
Kooperationspartner
Deutsche Stiftung Organtransplantation, Junge Helden e.V., Malteser, Theodor-Litt-Schule Gießen, Universitätsklinikum Gießen und Marburg
Die IKK Südwest
Aktuell betreut die IKK Südwest mehr als 630.000 Versicherte und über 90.000 Betriebe in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Versicherte und Interessenten können auf eine persönliche Betreuung in unseren 21 Kundencentern in der Region vertrauen. Darüber hinaus ist die IKK Südwest an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr über die kostenfreie IKK Service-Hotline 0800/0 119 119 oder www.ikk-suedwest.de zu erreichen.